Marikultur

Aquakultur im Meer, d. h. die kontrollierte bzw. sinnvoll geplante und dementsprechend vollzogene Aufzucht von aquatischen Organismen im Meer, wird auch als Marikultur bezeichnet.

Sie basiert meistens auf Netzgehegen im Meer (Meeresfarm), in denen z. B. Lachse aufgezogen werden. Das Gehege kann aber auch entfallen. An dessen Stelle treten dann Schutz bzw. Vermehrungsgrundlage bietende Strukturen, die nicht den Fang erleichtern, sondern sogar punktuell erschweren sollen, zumal es die eindeutige Beziehung zwischen Fertilisationsrate, Fangerfolg und Kostendruck gibt, dem sich die Fischer unterwerfen müssen. Je geringer die Fertilisationsrate der vorkommenden Fische, umso enger wird das Netz der Störpunkte gewoben und umso häufiger müssen Fischer ihre Netze wieder einholen. Die Engmaschigkeit dieser „störenden“ Punkte wird so gewählt, dass die Netze nur von Punkt A nach Punkt B im Schlepptau gehalten werden können, so man Fang und Netz nicht bei diesen verlieren will. Die Kombination von Wind-, Gezeiten- und Strömungskraftwerken mit am Meeresboden verankerten Schutzeinrichtungen ist dabei eine sinnvolle Ergänzung. So lassen sich Fische sehr gut auf Schall konditionieren. Im freien Meer werden nur jene „Punkte“ von Fischen angesteuert, die irgendeine Art Schutz- oder Vermehrungsgrundlage bieten.

Wirtschaftlich bedeutend sind die Aufzucht von verschiedenen Muscheln wie zum Beispiel von Austern und der Miesmuschel ebenso wie die Platzhalte- und Rastfunktion auf entsprechenden Wanderrouten zu den jeweiligen Laichplätzen.

Weitere Gebiete der Marikultur sind die Mikro- und Makroalgen-Produktion zur Fütterung einer Setzlingszucht oder zur Gewinnung von z. B. Agar-Agar.

Marine Permakultur ist eine Form der Marikultur, die die Grundsätze der Permakultur widerspiegelt, indem sie Lebensräume für Algenwälder und andere Ökosysteme in küstennahen und küstenfernen Meeresumgebungen wiederherstellt. Dies ermöglicht eine nachhaltige Ernte von Meeresalgen und Meeresfrüchten und regeneriert gleichzeitig das Leben im Meer.

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