Max Koppel (Unternehmer)
Max Koppel (* 17. Juni 1840 in Kleinerdlingen; † 17. April 1917 in Nördlingen) war der Sohn des Glasermeisters Josef Koppel (gest. 1874). 1897 gründete er mit seinen Söhnen Emil Koppel (1872–1941) und David Koppel (1873–1934) die bedeutenden Syenit-, Granit- und Marmor-Werke Max Koppel & Söhne und errichtete hierzu ein auch heute noch weitgehend erhaltenes Fabrikgebäude in Ziegelbauweise vor dem Löpsinger Tor mit eigenem Gleisanschluss an die Württembergische, bzw. Bayerische Staatsbahn.
Der Entwurf der Fabrik stammte vom städtischen Bauingenieur Max Gaab, der bereits Architekt der imposanten 1866 eingeweihten Synagoge (Nördlingen) war. Das enorme Ausmaß des Koppel'schen Marmorwerkes zeigt eine Lithographie von Wilhelm Zeiträg aus dem Jahre 1911, die als Briefkopf der Firma Verwendung fand. 1905 eröffnete Koppel eine Filiale in München ganz in der Nähe des alten jüdischen Friedhofs.
Zum Angebotsspektrum der Fabriken gehörten komplette Ladeneinrichtungen (etwa für Friseure), Tischplatten für Restaurants, Treppen, Ausstattungen für das Baugewerbe und Wandverkleidungen aller Art und hochwertige, meist aus schwarzem Syenit gefertigte Grabsteine. Davon sind allein am jüdischen Friedhof in Augsburg 135 Exemplare erhalten geblieben, über dreißig in München, darüber hinaus u. a. in Nürnberg, Stuttgart oder Ingolstadt, aber auch in der Fürstengruft des Hauses Oettingen-Spielberg in Oettingen.
Das Werk für Monumentalbauten, Bau- und Möbelarbeiten profitierte auch vom Bauboom von der Gründerzeit bis zum Ersten Weltkrieg und bildete mit bis zu 60 Arbeitern zeitweilig den zweitgrößten Gewerbebetrieb und Arbeitgeber in Nördlingen. „Max Koppel & Söhne“ genoss auch Wertschätzung durch das bayerische Königshaus und gewann werbewirksame Medaillen bei Gewerbeausstellungen, wie etwa 1906 in Nürnberg anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Königreichs Bayern. Noch 1913 wurde die Firma in Leipzig sodann auch mit dem renommierten Staatspreis des Königreichs Sachsen ausgezeichnet, was die überregionale Geltung des Betriebs unterstreicht.