Mechanistisches Weltbild
Das mechanistische Weltbild (auch: Mechanizismus, Mechanistik, mechanistische Weltanschauung oder Mechanismus) bezeichnet eine philosophische Position oder Anschauung über die Natur, die ihre Bedeutung erst mit Beginn der neuzeitlichen Naturwissenschaften erhalten hat, allem voran seit Beginn der Klassischen Mechanik. Im allgemeinen Sinn, hier verstanden als gemeinsame Schnittmenge verschiedener Definitionen, umfasst das mechanistische Weltbild die Vorstellung, dass alle Vorgänge in der Natur durch mechanische Bewegungsgesetze über die sichtbare Materie, d. h. durch eindeutige, externe Kraftwirkung auf materielle Körper, bestimmt sind.
Weitergehende philosophische Auseinandersetzungen um das mechanistische Weltbild betreffen Spezialisierungen dieser allgemeinen Kennzeichnung „Bestimmung durch mechanische Gesetze“. Versteht man unter Mechanistik eine vollständige Bestimmung, so ist das Weltbild deterministisch und dasjenige Feld der physikalischen Größen, von denen hierbei gesprochen wird, gilt als abgeschlossen. Wird zudem die Materie systematisch durch die mechanischen Gesetze der Atome bestimmt, so ist der Mechanizismus eine speziell materietheoretische Auffassung und fällt mit der philosophischen Position des Materialismus zusammen. Von dieser Spezialisierung aus wird der Mechanizismus zu einer Gegenposition des Vitalismus: Demnach wird die Existenz geistiger Entitäten in der Wirklichkeit ausgeschlossen und vollständig auf leblose Materie reduziert.