Meridianbogen Großenhain-Kremsmünster-Pola
Der Meridianbogen Großenhain-Kremsmünster-Pola war ein Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführtes Großprojekt der mitteleuropäischen Gradmessung unter Federführung Österreich-Ungarns. Die etwa 700 km lange Triangulationskette von Sachsen über Böhmen, Oberösterreich und Steiermark bis zur Adria diente dem Ziel, die genaue Form des Geoids in einem Nord-Süd-Profil zu bestimmen.
Die geodätischen Messungen wurden mit damals modernsten Methoden und Instrumenten durchgeführt und auch in die einzelnen Landesvermessungen der beteiligten Kronländer integriert. Darüber hinaus war eine rechnerische Verbindung der einzelnen Höhensysteme vorgesehen, wurde aber erst durch spätere Projekte vollendet. Die hauptsächlich tätigen Organisationen waren das Wiener militärgeografische Institut (für Böhmen, Österreich und das adriatische Küstenland) und das Königlich Preußische Geodätische Institut (für Sachsen) in Potsdam, das auch eine kleine Geoidstudie im Gebiet des Harzes beisteuerte.