Metaplasie
Unter Metaplasie versteht man eine Umwandlung einer differenzierten Gewebeart (epithelial oder mesenchymal) oder Zellart in eine andere. Metaplasie ist zum Teil reversibel, wenn sich der zur Metaplasie führende Reizzustand beseitigen lässt. Es handelt sich dabei um eine qualitative Änderung von Körperzellen, die zunächst keine Veränderung der Zellzahl nach sich zieht.
Grundsätzlich kann die Metaplasie in allen Geweben vorkommen, hat in der praktischen Medizin aber vor allem für die Epithelien besondere Bedeutung.
Eine irreversible Zellumwandlung mit Übergang höher differenzierter Zellen in weniger differenzierte Zellen wird als Anaplasie bezeichnet.
Im Jahr 1923 vermutete der Chirurg August Bier, dass Knochen aus Knochen und durch Metaplasie gebildet werden kann. Eine Metaplasielehre in diesem Sinne (Knochenneubildung aus mesenchymalem Gewebe durch Metaplasie, angeregt durch induktive Reize), die in den 1930er und 1940er Jahren zahlreiche Anhänger fand, begründeten N. J. Baschkirzew und N. N. Petrow.