Physiognomik
Als Physiognomik (von altgriechisch φύσις phýsis „Natur, Gestalt“ und γνώμη gnōmē „Erkenntnis“) bezeichnet man die Versuche, aus dem physiologischen Äußeren des Körpers, besonders des Gesichts, auf die seelischen Eigenschaften eines Menschen – also insbesondere dessen Charakterzüge und/oder Temperament – zu schließen.
Nachdem sie seit der Antike als Geheimwissen zirkulierte und im Zeitalter der Aufklärung zu einer populärwissenschaftlichen Blüte gekommen war, wurde sie im 19. und 20. Jahrhundert als wissenschaftlicher Unterbau für Rassismus und Eugenik herangezogen.
Traditionell wird die Physiognomik häufig unterschieden von
- der Pathognomik, bei der aus der Physiognomie – als fixiertem Ausdruck von Emotionen und Affekten, Neigungen und Gewohnheiten – der (ganze) Charakter gelesen wird, (→ Details zur Pathognomik im weiteren Artikel), sowie
- der Mimik, die sich mit dem durch die Gesichtsmuskulatur spontan gebildeten Ausdruck beschäftigt.
Eine Sonderform der Physiognomik ist die Handlesekunst.
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