Migrantendeutsch
Migrantendeutsch (auch: Immigrantendeutsch, Ethnolekt von nach Deutschland immigrierten Personen) umschreibt als Sammelbegriff sprachliche Varianten, die sich als Mischformen aus der Zielsprache (Deutsch) und der Muttersprache zugereister Migrationsgruppen speisen. Gebraucht wird der Begriff häufig, wenn der Lernprozess ungesteuert verläuft. Er beschreibt dann einen frühen Status der individuellen Sprachbeherrschung des Deutschen. Alternativ steht Migrantendeutsch für die Sprache von Menschen mit Migrationshintergrund, die entweder in zweiter, dritter oder vierter Generation in Deutschland leben oder hier bilingual aufgewachsen sind. Charakteristisch ist in beiden Fällen eine varianteninterne Regelmäßigkeit der gemischten Sprachformen, die sich sowohl auf phonetische als auch grammatische und lexikalische Aspekte beziehen kann. Damit einher geht häufig die Fähigkeit zum Code-Switching – dem situationsadäquaten und oft fließenden Wechsel zwischen Migrantendeutsch und Standardsprache. Linguisten vergleichen verschiedene Ausformungen des Migrantendeutschs daher mitunter mit konventionellen Dialekten und Soziolekten.