Mikrosakkade

Der Begriff Mikrosakkade bezeichnet eine schnelle, ruckartige Blickzielbewegung des Auges mit einer sehr kleinen Amplitude zwischen 3 und 50 Winkelminuten. Die Maximalgeschwindigkeit der Bewegung ist dabei linear von der zurückgelegten Strecke abhängig und beträgt etwa 8 Grad/s bei einer Amplitude von 5 Winkelminuten, 80 Grad/s bei einer Amplitude von 50 Winkelminuten. Mikrosakkaden sind neben den langsamen Drifts und dem Mikrotremor Teil der sogenannten Mikrobewegungen, die zu den Augenbewegungen gezählt werden. Sie dienen der regelmäßigen Neuausrichtung der Blicklinien auf einen Fixationspunkt, von dem sie mittels Driftbewegungen stetig abweichen, um keine Lokaladaption auszulösen.

Mikrosakkaden treten üblicherweise 1 bis 3 Mal pro Sekunde auf, ihre Rate variiert aber stark zwischen Personen. Bei naiven Versuchspersonen liegt ihre Amplitude meist unter 30 Bogenminuten (typischerweise < 15 arcmin. Dieser Winkel entspricht ca. 80 µm oder ≈ 40 Photorezeptoren Verschiebung auf der Netzhaut). Derzeit wird davon ausgegangen, dass der Generierung von Mikrosakkaden und Sakkaden ähnliche Prozesse und gemeinsame neuronale Strukturen zugrunde liegen.

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