Militärwissenschaft
Militärwissenschaft oder Wehrwissenschaft (englisch Military Science), früher Kriegswissenschaft, ist die Wissenschaft zur Gewinnung von Erkenntnissen über den Charakter und die Gesetzmäßigkeiten des Krieges, insbesondere des bewaffneten Kampfes im Krieg, über die Vorbereitung der Streitkräfte und des Landes auf den Krieg und die Methoden der Kriegsführung.
Der Mehrzahlbegriff ‘Militärwissenschaften’ bzw. ‘Military Sciences’ findet zunehmend eine länderübergreifende, übernationale Anerkennung und Verwendung, um die militärischen Spezialisierungen oder auf das Militär bezogenen Teilgebiete aus dem Bereich der Gesellschafts-, der Natur- und der technischen Wissenschaften (z. B. Militärgeographie, Militärpädagogik oder Militärmedizin) zu verbinden. Ebenso wie die Definition sind die Teilgebiete der ‘Militärwissenschaften’ nicht abschließend festgelegt.
Die Militärwissenschaften werden auch angesehen als die Gesamtheit der wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Militär, insbesondere über die Streitkräfte und ihren Gebrauch – im Frieden, bei Konflikt- und Krisenlagen und im bewaffneten Konflikt (Krieg) – über die daran teilnehmenden Kräfte und Mittel sowie über die Prinzipien, Formen und Methoden der Verhütung (Verhinderung, Prävention), der Vorbereitung, Führung und Durchführung des organisierten bewaffneten Kampfes (eines Krieges).
Die Lehre und Forschung zur Militärwissenschaft ist in mehr als zehn Staaten nachgewiesen. Die Militärwissenschaft war in den Staaten des Warschauer Vertrages, darunter in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) eine staatlich anerkannte, selbstständige Wissenschaftsdisziplin.