Minangkabau

Die Minangkabau sind eine Ethnie auf der indonesischen Insel Sumatra und mit über drei Millionen Angehörigen die größte noch existierende matrilineare und matrilokale Kultur weltweit. Die Minangkabau verstehen sich zum größten Teil als orthodoxe Muslime (Santris), folgen aber zugleich in unterschiedlichem Maß ihrem Gewohnheitsrecht (Adat), sie praktizieren also eine patrilinear ausgerichtete Religion in einer matrilinearen Gesellschaft. So werden zum Teil noch heute die Reisfelder an die Töchter vererbt und Minangkabau-Frauen haben vor allem im privaten Leben eine starke Autorität.

Der Siedlungsraum der weitgehend homogenen Ethnie erstreckt sich vom traditionell angestammten Kerngebiet, dem Hochland Westsumatras, umsäumt von den Vulkanen Gunung Singgalang, Gunung Marapi, Gunung Sago, Gunung Malintang und dem Barisangebirge, bis zu dem angestammten Gebiet in Richtung Padang, dem traditionellen rantau der Minangkabau. Auf der Malaiischen Halbinsel, bei Malakka und in Negeri Sembilan, haben eingewanderte Minangkabau schon vor der Ankunft der Portugiesen die Geschichte beeinflusst.

Sie sprechen als Muttersprache Minangkabauisch, eine malayo-polynesische Sprache, sowie in letzter Zeit zunehmend die indonesische Amts- und Unterrichtssprache Bahasa Indonesia.

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