Mineraldünger
Im Mineraldünger (auch anorganischer Dünger genannt) liegen die düngenden Stoffe meist in Form von Salzen vor. Eine Ausnahme ist Flüssigammoniakdünger. Mineraldünger haben einen großen Produktivitätsfortschritt in der Landwirtschaft ermöglicht und werden heute sehr häufig eingesetzt. Mineraldünger stammen entweder aus dem Bergbau (z. B. Kalisalze und Kalk) oder aus chemischen Produktionsverfahren (z. B. Haber-Bosch-Verfahren). Mineraldünger werden in Granulat-, Pulver- oder in flüssiger Form (Flüssigdünger) eingesetzt.
Problematisch sind die synthetischen Stickstoff-Dünger in Anbetracht des großen Energieaufwandes bei der chemischen Herstellung. Dagegen führen organische Dünger mit entsprechenden Anbaumethoden zu einem höheren Humusgehalt und zu einer höheren Bodenqualität.
Die ersten Erkenntnisse zur praktischen Anwendung der Agrochemie gehen auf Carl Sprengel vor etwa 200 Jahren zurück. Um 1840 konnte der Chemiker Justus von Liebig die wachstumsfördernde Wirkung von Stickstoff, Phosphaten und Kalium nachweisen. Stickstoff erhielt man zum Beispiel in Form von Nitraten zunächst vor allem durch den Einsatz von Guano, einer Substanz, die sich aus den Exkrementen von Seevögeln bildet. Da die natürlichen Vorräte an mineralischem Dünger begrenzt sind und größtenteils aus Südamerika eingeführt werden müssen, kam man auf eine Methode, Stickstoffverbindungen synthetisch zu erzeugen. Zwischen 1905 und 1908 entwickelte der Chemiker Fritz Haber die katalytische Ammoniak-Synthese. Dem Industriellen Carl Bosch gelang es daraufhin, ein Verfahren zu finden, das die massenhafte Herstellung von Ammoniak ermöglichte. Das nach diesen beiden Personen benannte Haber-Bosch-Verfahren ist bis heute die Grundlagen der Produktion von synthetischem Stickstoff-Dünger.