Demokratische Partei (Japan, 1996–2016)

Die Demokratische Partei (jap. 民主党 Minshutō, englisch The Democratic Party of Japan, kurz DPJ, vereinzelt auch DP) war eine politische Partei in Japan. Sie war lange die zweitstärkste Kraft in der japanischen Politik hinter der Liberaldemokratischen Partei (LDP), konnte jedoch bei den Unterhauswahlen 2009 erstmals die absolute Mehrheit erlangen. Sie wurde 1996 gegründet und hatte seither weite Teile der Opposition gebündelt, eines ihrer Ziele war die Transformation Japans in ein Zweiparteiensystem. Nach dem jährlichen Bericht zur Parteienfinanzierung hatte die Partei im Fiskaljahr 2006 rund 42.000 Mitglieder und erhielt staatliche Parteienfinanzierung in Höhe von 10,48 Mrd. Yen (rund 60 Mio. Euro).

Demokratische Partei
Minshutō
Democratic Party of Japan
Partei­vorsitz (daihyō) Katsuya Okada
Stellvertretender Vorsitz daihyō-daikō: Akira Nagatsuma, Renhō
General­sekretär Yukio Edano
PARC-Vorsitz Gōshi Hosono
Parlaments­angelegenheiten Yoshiaki Takaki
Fraktionsvorsitz im Sangiin Akira Gunji
Gründung 1996/1998
Auflösung 27. März 2016
Haupt­sitz 1-11-1 Nagatachō, Chiyoda, Präfektur Tokio
Mitglieder 263.700 (2010)
Staatliche Zuschüsse 6,7 Mrd. Yen (2014)
Mitglieder­zahl 263.700 (2010)
Mindest­alter 18 Jahre
Internationale Verbindungen Alliance of Democrats (2005–2012)
Website www.dpj.or.jp

Im März 2016 schloss sich die Demokratische Partei mit der Ishin no Tō zur „Demokratischen Fortschrittspartei“ (englisch „Demokratische Innovationspartei“) zusammen. Beide Parteien bildeten seit 2015 eine Fraktionsgemeinschaft im Unterhaus.

Da die DPJ zur Volkspartei gewachsen war und die japanische Politik stark personenorientiert ist, lässt sich die politische Richtung nicht genau eingrenzen. Sie vertrat jedoch in stärkerem Maße als die LDP liberale Positionen und wurde als „Mitte-links“-Partei beschrieben. Die stärkste Unterstützung bei Wahlen erhielt sie in den städtischen Ballungsräumen. Wie die LDP gliederte sich die DPJ in Faktionen; diese waren jedoch weniger scharf abgegrenzt und gründeten sich auf Parteizugehörigkeiten und Loyalitäten aus der Zeit vor der Parteigründung.

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