Modellauto-Affäre

In der sogenannten Modellauto-Affäre (teilweise uneinheitlich auch Modellbau-Affäre genannt) unterlag das Ehepaar Christine und Hubert Haderthauer spätestens seit 2013 einer Reihe von ethischen, dienst-, straf- und steuerrechtlichen Beschuldigungen, die medial aufmerksam beobachtet wurden. Haderthauers bestritten die Vorwürfe. Gegenstand der Affäre war das 1990 von Christine Haderthauer mitgegründete Unternehmen Sapor Modelltechnik, das von psychisch kranken Straftätern in forensischen Kliniken hergestellte Luxus-Modellautos lukrativ vermarktete.

Auffallend dabei war die zentrale Stellung Hubert Haderthauers als verantwortlicher Psychiater für die „Arbeitstherapie Modellbau“, seine Übernahme des Anteils seiner Frau an Sapor, nachdem diese Ende 2003 in den Bayerischen Landtag gewählt worden war, sowie die Tatsache, dass Christine Haderthauer 2008 als Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Dienstherrin ihres Mannes wurde, der seine Nebentätigkeit pflichtwidrig nie angemeldet hatte.

Hinzu kam schließlich, dass Hubert Haderthauer Sapor Modelltechnik 2008 ohne Information oder Einverständnis des Mitgründers „verkaufte“, was diesen – nach einem außergerichtlichen Vergleich 2011 – im Jahr 2014 dennoch zu einer Strafanzeige wegen Betrugs veranlasste. Am 1. September trat Christine Haderthauer schließlich von ihren beiden Ämtern im Kabinett Seehofer II zurück.

Der 2014 eingesetzte Untersuchungsausschuss Modellbau kam 2017 aufgrund seiner CSU-Mehrheit zu einem entlastenden Ergebnis; die Oppositionsparteien legten dagegen einen kritischen Minderheitenbericht vor (beide in den Weblinks).

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