Moderne Architektur in Indien

Moderne Architektur in Indien wird wie der Begriff Moderne, der als gesellschaftliche Erneuerung im weiteren Sinn verwendet wird, zur Abgrenzung gegenüber einer vermeintlich oder tatsächlich überkommenen Tradition verwendet. Als Bekenntnis täuscht der Begriff Zeitlosigkeit vor, dennoch ist die so bezeichnete Architektur bereits Gegenstand historischer Untersuchung. Der Beginn der modernen Architektur in Indien wird auf die Anfänge der britischen Kolonialzeit oder auf die Zeit nach der Unabhängigkeit des Landes 1947 gelegt. Im ersten Fall wird die gegenseitige Beeinflussung der Architektur der Viktorianischen Zeit ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der indischen Architektur als maßgeblich für den Übergang zur Moderne verstanden, im zweiten Fall wird das Ende des Kolonialismus mit der Abkehr von der überkommenen Tradition und als Übergang zu einem internationalen Stil bekräftigt.

Eine kritische Bestandsaufnahme fällt nicht nur wegen der geringen historischen, sondern auch der geringen räumlichen Entfernung schwer: ein kolonialer Historismus, der europäische Geschichte als Formzitat verwendet, ist genauso umgebender Raum wie der sentimentale Einbezug alter, in Indien gewachsener Architekturelemente als zeitgemäße Architektur oder eine heimatlose, sich nur an westlichen Vorbildern orientierende Gegenbewegung.

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