Monsieur Teste

Monsieur Teste ist eine von Paul Valéry erfundene Figur, die erstmals in seinem 1896 veröffentlichten Romanfragment La Soirée avec Monsieur Teste („Der Abend mit Herrn Test“) erschien. Dieses Fragment wurde zusammen mit drei anderen, bereits kurz zuvor veröffentlichten Fragmenten und einem Vorwort 1926 als essayartiger fünfteiliger Prosazyklus unter dem Titel M. Teste veröffentlicht und 1946 um weitere Fragmente ergänzt. Die Figur erscheint auch in anderen Texten und in der kritischen Ausgabe von Valérys Cahiers 1894–1914. Teste ist eine Symbolfigur der abendländischen Rationalität (fast) ohne Emotionen, persönliche Einstellungen und Lebenswelt, sozusagen ein auf das Denken und das Denken des Denkens reduzierter „Mensch ohne Eigenschaften“, der – bis hin zur Augenfarbe – autobiographische Züge Valérys trägt und als dessen imaginierter Gesprächspartner zugleich Valérys unausgeschöpfte Potenziale spiegelt.

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