Moskovitische Periode der altrussischen Literatur

Die Moskovitische Periode der Altrussischen Literatur beginnt mit dem Aufstieg Moskaus als neues Herrschaftszentrum im 15. Jahrhundert und endet mit der Öffnung des Landes nach Westen durch Peter den Großen zur Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert.

Die Literatur dieser Zeit, die zum größten Teil von orthodoxen Mönchen verfasst wurde, dient vor allem der Legitimierung und Verherrlichung der wachsenden Macht von Staat und Kirche, der Untermauerung der Theorie von Moskau als „Drittes Rom“ nach dem Untergang des Byzantinischen Reiches 1453.

So lassen sich im moskovitischen Staat literarische Tendenzen ausmachen, wie sie für das Byzanz des 10. Jahrhunderts unter Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos typisch waren. Dazu gehört einerseits die Überwucherung des biographischen Inhalts der Heiligen- und Fürstenviten durch pathetische Rhetorik, andererseits eine enzyklopädische Sammelarbeit, als deren Ergebnisse u. a. umfassende historische oder moraltheologische Kompilationen entstanden.

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