Moskowien

Moskowien (auch Muskowien) war in Westeuropa die inoffizielle Bezeichnung für das Großfürstentum Moskau, das das Kernland des vereinigten russischen Staates bildete, sowie für das Zarentum Russland. Das Wort Moskowien wurde ab dem 14. Jahrhundert bis zu Peter dem Großen in Europa für Russland verwendet, die Russen nannte man Moskowiter.

In Russland selbst war „Moskowien“ (Московия) historisch nie gebräuchlich und tauchte erst in der neuesten Zeit als selten gebrauchte Übersetzung des englischen Muscovy auf. Im einfachen Volk war zur damaligen Zeit von „Moskauer Land“ (Московская земля) oder einfach nur von „Rus“ (Русь) die Rede. Im offiziellen Sprachgebrauch hieß das Land bis zum Jahre 1547 Großfürstentum Moskau (Великое Княжество Московское). Nach dem Zulegen des Zarentitels durch Iwan IV. („der Schreckliche“) sprach man von Russkoje Zarstwo (Zarentum Russland) und ab Peter dem Großen von Rossijskaja Imperia (Russisches Reich).

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde während des Zweiten Weltkrieges von führenden Funktionären ein „Reichskommissariat Moskowien“ geplant. Dieser Plan wurde angesichts des Kriegsverlaufs nicht verwirklicht. Verwendung fand der Begriff nach dem Krieg noch in Nationalistenkreisen der Ukraine und in Belarus.

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