Musealisierung

Der Begriff Musealisierung, das zugehörige Verb musealisieren und das abgeleitete Adjektiv museal haben ihre sprachlichen und ideellen Wurzeln in dem Wort Museum. Die Begriffe Museifizierung und Musealisation werden deckungsgleich verwendet. Der ebenfalls verwandte Begriff Musealität wird als das Ergebnis des Prozesses Musealisierung bezeichnet. Musealisieren bedeutet, Belege der Vergangenheit auszuwählen, aufzubewahren und zu präsentieren. Im Zuge der Musealisierung erhalten die Zeugnisse sowohl eine Erinnerungs- als auch eine Bedeutungsfunktion. Musealisierte Objekte werden zu Erinnerungs- und Bedeutungsträgern. Der Begriff Musealisierung wird jedoch nicht nur auf Objekte angewandt, sondern auch auf Ensembles und städtische Kontexte bezogen. Er taucht z. B. in der Umnutzung von Industrieanlagen oder Bauernhöfen in (Freilicht)museen auf, sowie in Bezug auf Veränderungsprozesse in denkmalgeschützten Altstadtbereichen insbesondere solchen, die im Zusammenhang mit touristischer Nutzung stehen.

Unter dem Schlagwort Musealisierung beschäftigte sich in den 1980er Jahren ein Diskussionskreis aus Museumspädagogen mit der „Aktivierungsform des eher statisch wirkenden Begriffs Museum“. Bei der Beschäftigung mit dem Begriff Musealisierung ging es den Museumspädagogen darum, „Musealisierungserscheinungen außerhalb der Museumstüren“ zu untersuchen. Anlass für die Untersuchung war die These, dass „in der Geschichte der Menschheit niemals so massiv Historisierung betrieben wurde, wie heute“. Die Museumspädagogen leiten Definitionen der Musealisierung aus den Museumsfunktionen Sammeln, Aufbewahren, Aufbereiten und öffentliches Präsentieren ab.

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