Napoleon Franz Bonaparte
Napoleon Franz Joseph Karl Bonaparte (französisch Napoléon François Joseph Charles Bonaparte; * 20. März 1811 im Tuilerien-Palast in Paris; † 22. Juli 1832 in Schloss Schönbrunn bei Wien) war der einzige legitime männliche Nachkomme Napoleon Bonapartes; er stammte aus dessen zweiter Ehe mit Marie-Louise von Österreich.
Als kaiserlicher Kronprinz von Frankreich trug er von 1811 bis zum Thronverzicht Napoleons im Vertrag von Fontainebleau (1814) den Titel König von Rom. Nach Napoleons Sturz führte er 1814 bis 1817 den von seiner Mutter abgeleiteten Titel Prinz von Parma. Während der Herrschaft der Hundert Tage, in der er sich jedoch außerhalb Frankreichs aufhielt, war er für kurze Zeit wieder französischer Prince impérial. Nach der endgültigen Abdankung seines Vaters erkannte die von diesem eingesetzte Regierung ihn vom 22. Juni bis zum 7. Juli 1815 als Napoleon II. als Kaiser der Franzosen an. Dieser Anspruch, den weder er selbst noch seine Mutter je erhoben, erlosch schon am 8. Juli mit der Restauration des Königtums durch Ludwig XVIII. 1818 wurde er von seinem Großvater mütterlicherseits, Kaiser Franz I. von Österreich, zum Herzog von Reichstadt ernannt.