Naqada-Kultur
Die Naqada-Kultur, auch Negade-Kultur, ist eine kupfersteinzeitliche archäologische Kultur aus der prädynastischen Zeit Ägyptens. Die Naqada-Kultur entstand Anfang des vierten Jahrtausend v. Chr. in Oberägypten und breitete sich im Laufe von 1500 Jahren nordwärts nach Unterägypten aus. Sie wird in drei Perioden unterteilt, die schließlich in die frühdynastische Periode Ägyptens einmünden. Diese Abschnitte verdeutlichen den stetigen gesellschaftlichen und technologischen Wandel hin zu größerer Komplexität, die schließlich zur Gründung des ägyptischen Staates führte. Die Naqada-Kultur wird oft der gleichzeitig bestehenden unterägyptischen Kultur gegenübergestellt, die traditionell als kulturell und technologisch unterlegen betrachtet wurde und schließlich in ihr aufging.
Ihren Namen erhielt die Kultur von der oberägyptischen Stadt Naqada ca. 45 km nördlich von Luxor am Westufer des Nils. Dort grub der britische Ägyptologe Flinders Petrie im Jahre 1893 einen Friedhof mit über 2000 Gräbern aus, die er anhand ihrer abweichenden Bestattungssitten und Grabbeigaben erstmals als prädynastisch einordnete.