Völker Chinas
Als Völker Chinas werden über 90 ethnische Gruppen bezeichnet, von denen 56 offiziell als Nationalitäten von der Volksrepublik China anerkannt sind. Neben den Han, die die Mehrheitsbevölkerung in ganz China stellen (92 % der Gesamtbevölkerung), sind das weitere 55 Nationalitäten. Diese Völker haben einen Status, der der europäischen Definition einer nationalen Minderheit nahekommt, d. h., sie haben einen juristischen Status, der mit der Garantie bestimmter Rechte u. a. im Bereich des Bildungssystems und der Sprachförderung verbunden ist. Hierbei ist es unerheblich, ob die nationale Minderheit ethnisch auch das Staatsvolk eines anderen Staates bildet (zum Beispiel Mongolen, Koreaner, Kasachen, Vietnamesen), ob sie in mehreren Staaten als Minderheiten lebt (zum Beispiel die Lisu in China, Myanmar, Thailand und Indien, die Jingpo und Wa in China und Myanmar) oder als geschlossene ethnische Gruppe nur in China beheimatet ist (zum Beispiel die Salar, Naxi und She).
Neben diesen 56 anerkannten Nationalitäten gehören auch über 20 nicht offiziell anerkannte ethnische Gruppen (zum Beispiel Sherpa, Khmu und Siraya) zu den Völkern Chinas.
Die traditionellen Siedlungsgebiete der ethnischen Minderheiten Chinas umfassen insgesamt über 60 % der Fläche Chinas. Nur 18 von ihnen haben eine Bevölkerungszahl, die die Millionengrenze übersteigt.