Neißeviadukt (Görlitz)
Der Neißeviadukt in Görlitz ist eine Eisenbahnbrücke über die Lausitzer Neiße zwischen Deutschland und Polen. Der 475 Meter lange Viadukt gehört zu den größten und ältesten Eisenbahnbrücken in Deutschland. Eröffnet wurde er 1847 mit der Eisenbahnstrecke zwischen Görlitz und Kohlfurt als Teil der damaligen Bahnverbindung zwischen der sächsischen Hauptstadt Dresden und der schlesischen Provinzhauptstadt Breslau.
Neißeviadukt | ||
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Neißeviadukt in Görlitz | ||
Offizieller Name | Viadukt Neißetal | |
Nutzung | Eisenbahnbrücke | |
Überführt | Bahnstrecke Wrocław Świebodzki–Görlitz (km 202,455), Bahnstrecke Węgliniec–Görlitz (km 251,715) | |
Unterführt | Lausitzer Neiße | |
Ort | Görlitz/Zgorzelec | |
Unterhalten durch | PKP Polskie Linie Kolejowe | |
Konstruktion | Bogenbrücke aus Stein | |
Gesamtlänge | 475 m | |
Breite | 8,6 m | |
Anzahl der Öffnungen | 30 | |
Pfeilerachsabstand | max. 27,62 m | |
Lichte Weite | max. 22,28 m | |
Pfeilerstärke | 6,28 m (dritter Pfeiler von Westen) | |
Höhe | 35 m | |
Baukosten | 640.668 Thaler | |
Baubeginn | Juli 1844 | |
Fertigstellung | August 1847 | |
Eröffnung | 1. September 1847 | |
Planer | Bogner (Zimmermeister), Fischer (Baumeister), Gustav Kießler (Maurermeister), Ludwig Benjamin Henz (Baudirektor), Weishaupt (Oberingenieur) | |
Lage | ||
Koordinaten | 51° 8′ 34″ N, 14° 59′ 26″ O | |
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Ansicht des Viaduktes aus dem Jahr 1855 |
Nach etwa 100 Jahren wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs die höchsten Bögen gesprengt und in den 1950er Jahren unter polnischer Leitung wieder aufgebaut. Die wiedererrichteten Bögen unterscheiden sich deutlich in ihrer Farbe vom älteren Teil des Viadukts. Seit Mai 1957 können Züge an dieser Stelle wieder die Lausitzer Neiße und somit nun auch die deutsch-polnische Grenze überqueren. Im Jahr 2012 nutzen täglich drei grenzüberschreitende Reisezugpaare den Viadukt auf der Relation Dresden–Breslau. Im Güterverkehr spielt der Grenzübergang nur eine untergeordnete Rolle. Die meisten Güterzüge nutzen die nördlichere Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau mit dem Grenzübergang Zentendorf/Bielawa Dolna.