Neigungswaage
Die Neigungswaage oder Knickhebelwaage ist eine Waage, die das zu messende Gewicht nicht wie zuvor üblich mit manuell aufgelegten Gewichten vergleicht, sondern die Auslenkung einer fest angebrachten Masse an einem Hebel bewirkt. Das Gewicht wird dabei an einem Zeigerarm abgelesen, der sich vor einer Skala bewegt.
Im Gegensatz zur Balkenwaage befinden sich beide Lasten nicht auf einer waagerechten Ebene. Je nach Winkel der beiden Hebelarme zur Waagerechten und zueinander verändert sich der Ausschlag des Zeigers beim Vergrößern des aufgelegten Gewichts. Dies kann ausgenutzt werden, um eine größere Empfindlichkeit der Waage bei kleinen Gewichten zu erreichen. Zunächst bewegt sich das Gegengewicht dann mehr horizontal als vertikal. Das Verhältnis zwischen den beiden Bewegungsrichtungen verschiebt sich mit steigender Auslenkung. Entsprechend verringert sich die Auslenkung des Zeigers bei steigendem Gewicht. Die Einteilung der Anzeigeskala ist nicht-linear und muss der Konstruktion der Waage angepasst werden.
Als Neigungsschaltgewichtswaagen, bei der die Wägebereiche nach Bedarf zugeschaltet werden konnten, waren sie lange Zeit im Einzelhandel vorherrschend. Heute werden sie meist nur noch als Briefwaage eingesetzt.