Neoklassische Theorie

Unter neoklassischer Theorie oder Neoklassik wird eine wirtschaftswissenschaftliche Richtung verstanden, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begründet wurde und die klassische Nationalökonomie ablöste. Charakterisiert wird die Neoklassik nicht durch bestimmte Lehrsätze, sondern durch ihre Methode, insbesondere das Marginalprinzip, das in Begriffen wie Grenzkosten oder Grenzerlös zum Ausdruck kommt. Wesentlich haben zu ihrer Entstehung die Ökonomen Alfred Marshall, William Stanley Jevons und Léon Walras beigetragen.

Die neoklassische Ökonomie dominierte historisch die Makroökonomie und bildete zusammen mit dem Keynesianismus die neoklassische Synthese, welche den Konsens der Mainstream-Ökonomie der 1950er bis 1970er Jahre darstellte. Sie floss ein in die neue neoklassische Synthese, die auch als Neukeynesianismus bekannt ist. Der Neukeynesianismus ist der aktuelle wissenschaftliche Konsens der internationalen Wirtschaftswissenschaft.

Es gab viele Kritiken aus der heterodoxen Ökonomie an der neoklassischen Ökonomie, von denen einige in neuere Versionen der neoklassischen Theorie integriert wurden, zum Beispiel in der Analyse von Marktversagen, der Spieltheorie oder der Informationsökonomik.

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