Nervosität

Nervosität (engl. tension, anxiety) oder innere Unruhe ist eine Gemütsverfassung von Menschen (und auch Tieren) die sich durch Entfernung vom Ruhezustand und Verringerung oder Verlust der Gelassenheit darstellt. Kennzeichnend für diese häufig umgangssprachlich benutzte Bezeichnung ist die verbreitete und eingebürgerte weitgehend wissenschaftsgeschichtliche Hypothese einer psychophysischen Korrelation, das heißt eines Zusammenhangs zwischen Nervenfunktionen und seelischem Befinden bzw. Gemütsverfassung.

Klassifikation nach ICD-10
R45.0 Nervosität, Nervöser Spannungszustand
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die innere „nervöse Verfassung“ kann sich nach außen sichtbar machen, durch erkennbare Unruhe wie z. B.:

  • schnelle Augenbewegungen, Lidflattern,
  • unruhige Hand- und Armhaltung,
  • Hin- und Herlaufen,
  • veränderte, angehobene Stimmlage und schnelles, weniger kontrolliertes Sprechen,
  • Schweißausbrüche
  • Herzrasen
  • Zittern
  • sonstige Kontroll-Verringerung,
  • viele weitere Äußerungen der Körpersprache.

Diese Symptomatik ist als variabel und vielgestaltig anzusehen.

Ausgelöst werden kann Nervosität durch Spannungssituationen (z. B. Prüfungen, bevorstehende schwierige Lebenssituationen oder Gespräche).

Nervosität kann aber auch ein Wesenszug sein, der dem Charakter eines Menschen (oder Tieres: bei Pferden z. B.) zukommt.

Umgangssprachliche Bezeichnungen sind „Nervenleiden“ als Synonym für psychische Krankheit oder „Nervenkrise“ als Synonym für eine stärkere seelische Reaktion auf ein als belastend empfundenes Erlebnis oder als Ausdruck einer subjektiv als kritisch empfundenen Lebensphase.

Auch für die medizinische Diagnose und Therapie ist Nervosität (etwa im Sinne von Unruhezustand) ein gängiger Begriff.

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