Netzklasse
Netzklassen (Classful network) sind eine 1981 eingeführte Strukturierung des IPv4-Adressbereiches beim Internet Protocol (IP). Eine Netzklasse legt dabei die Aufteilung einer IP-Adresse in Netzadresse und Geräteadresse fest. Von der Netzklasse leitet sich daher die Größe eines Netzes (sprich: die max. Anzahl darin befindlicher Hosts) ab, genauer von der durch die Klasse bestimmten Anzahl der Bits für den Geräteadressteil innerhalb der IP-Adresse. Der Netzadressteil ist beim Routing im Intranet und Internet wichtig, um zu unterscheiden, ob eine Ziel-IP-Adresse im eigenen oder einem fremden Netz zu finden ist. Da Netzklassen sich als zu unflexibel und wenig sparsam im Umgang mit der knappen Ressource IP-Adressen herausgestellt haben, wurden sie 1985 zunächst durch Subnetting und 1992 mit Supernetting ergänzt und 1993 schließlich mit der Einführung von Classless Inter-Domain Routing (CIDR) weitgehend ersetzt. Seither spielt es – bis auf wenige Sondersituationen – keine Rolle mehr, welcher Netzklasse eine IPv4-Adresse angehört, sondern die Aufteilung in Netz- und Geräteadresse wird durch die dazu gehörende Netzmaske bestimmt. Dessen ungeachtet wird das veraltete und nicht mehr praxisrelevante Konzept der Netzklassen häufig nach wie vor von Dozenten vermittelt und findet sich häufig auch weiter in Lehrbüchern.