Neurasthenie

Neurasthenie (Nervenschwäche; von altgriechisch νεῦρον neuron „Nerv“ und ἀσθενής asthenḗs „schwach“) ist eine in der ICD-10 enthaltene psychische Störung. Sie wird nur noch selten diagnostiziert und spielt in der psychotherapeutischen sowie psychiatrischen Praxis kaum noch eine Rolle, da inzwischen andere Krankheitsbilder (u. a. Depression und Burn-out) beschrieben wurden, welche die Symptome der Neurasthenie umfassen. Die aus den USA als Krankheitskonzept übernommene Befindlichkeitsstörung wird im Deutschen häufig als „reizbare Schwäche“ bezeichnet. Neurasthenie gehörte im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zu den Modekrankheiten einer gehobenen Gesellschaftsschicht. Eine Abwechslung verheißende und anregende Behandlung im Kurverfahren erfolgte seinerzeit nach den Prinzipien des Brownianismus.

Klassifikation nach ICD-10
F48.0 Neurasthenie
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

In China (hier chinesisch 神經衰弱 / 神经衰弱, Pinyin shénjīng shuāiruò genannt) und Japan (japanisch 神経衰弱 shinkei suijaku) wird sie häufig diagnostiziert, vor allem da mit ihr nicht das Stigma einer psychischen Störung einhergeht, so dass damit bisweilen Erkrankungen wie Schizophrenie kaschiert werden. In Japan wird die Morita-Therapie zur Behandlung eingesetzt.

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