Nietzsche contra Wagner
Nietzsche contra Wagner ist Friedrich Nietzsches letzte Schrift, die er Ende 1888 zu Papier brachte, ehe er am 3. Januar 1889 in Turin einen geistigen Zusammenbruch erlitt, von dem er sich nicht mehr erholte.
Bereits Monate zuvor hatte er dort mehrere Schriften verfasst, in denen es unter anderem um sein Verhältnis zu Richard Wagner ging: Der Fall Wagner, Götzen-Dämmerung und Ecce homo. Mit dieser Auswahl teilweise überarbeiteter Texte wollte Nietzsche, Autor der Geburt der Tragödie, den Vorwurf entkräften, er sei erst mit dem Fall Wagner vom glühenden Verehrer zum erbitterten Gegner des Komponisten geworden.
So stellte er „Aktenstücke“ früherer Schriften – etwa aus Menschliches, Allzumenschliches – zusammen, die belegen sollten, er habe bereits 1876, während der ersten Festspiele, bei sich Abschied von Wagner genommen. Die Zweifel des noch jungen Autors Nietzsche an der Sache Wagners sind von der Forschung anhand früher Schriften und Entwürfe eindeutig bestätigt worden.