Nordwestküstenkultur
Die Nordwestküstenkulturen umfassen ähnliche Kulturen der Indianer Nordamerikas im Pazifischen Nordwesten (vom nördlichen Kalifornien bis ins südliche Alaska), die als gemeinsames Kulturareal zusammengefasst werden. Die Hauptnahrung dieser Indianer waren Fische, Robben und Wildpflanzen. Verschiedene Stämme jagten Wale. Sie gehörten damit zu den spezialisierten, sesshaften und komplex organisierten Jägern und Sammlern. Die Nordwestküsten-Indianer bewohnten Plankenhäuser aus Zedernholz. Infolge reichlich vorhandener Meeresnahrung hatten die Stämme entlang der Küste ein leichtes Leben. Bemerkenswert war die materielle Kultur. Die soziale Ordnung beruhte auf drei gesellschaftlichen Rängen: Aristokratie, Gewöhnliche und Sklaven, letztere waren meist Kriegsgefangene. Bei dem so genannten Potlach (Nootka-Wort, patschatl = geben) wurden Geschenke verteilt. So demonstrierten die Besitzenden die Bedeutung ihres Ranges. Der Potlach diente nur dem Zweck, eigenes Prestige zu erhöhen. Von 1885 bis 1951 herrschte in Kanada ein staatliches Potlach-Verbot.
Die Basiswährung dieser Stämme war der Copper, schildartige, kunstvoll getriebene, gravierte Kupferbleche. Als Transportmittel besaßen sie lange, reichhaltige geschnitzte Kanus aus Zedernholzstämmen. Die Totempfähle (Wappenpfähle), die sie an der Frontseite ihrer Häuser aufstellten, symbolisierten die Geschichte ihres Klans. Bei den meisten Stämmen durfte ein Indianer niemanden aus seiner Sippe oder der seiner Mutter heiraten. Bei vielen Stämmen galt auch die mütterliche Erbfolge.