Normalwahl
Die Normalwahl ist ein Konzept der Wahlforschung, das 1966 von dem amerikanischen Politikwissenschaftler Philip E. Converse vorgestellt wurde und dem sozialpsychologischen Ansatz zur Erklärung des Wahlverhaltens folgt. Das Konzept wurde 1981 von Morris P. Fiorina in einem politökonomischen Modell überarbeitet.
Eine Normalwahl ist ein fiktives Wahlergebnis, das vorliegt, wenn das Ergebnis einer Wahl mit der Verteilung der langfristigen Parteibindungen – der Parteiidentifikation – des Wahlvolkes übereinstimmt. Die Parteiidentifikation gilt im sozialpsychologischen Ansatz als bestimmend und sowohl Sach- als auch Kandidatenorientierungen als vorgelagert. Es ist von einer „psychischen Parteimitgliedschaft“ auszugehen. Mit der Normalwahl sollen kurzzeitige Einflüsse auf das Wählerverhalten so wie taktisches Wählen aus der Analyse ausgeschlossen werden.