Norwegisches Geldwesen
Norwegisches Geldwesen behandelt die Geschichte des Geldes von den Anfängen bis zum Ende der Skandinavischen Münzunion (SMU) 1924.
Am Anfang der Handelsgeschichte Norwegens steht die Warenwährung. Sie hielt sich teilweise bis ins 16. Jahrhundert. Bestimmte Waren hatten eine (unvollkommene) Geldfunktion. Sie waren Zahlungsmittel und auch Recheneinheit zum Wertvergleich, hatten aber keine Wertaufbewahrungsfunktion. Solche Waren (Naturalien) waren im Wesentlichen Kühe (Kuhwert), Butter, Häute und Korn. Der Begriff ‚Geld‘ ist der Oberbegriff für Naturalien und Münzen bzw. Papiergeld.
Es ist zu unterscheiden zwischen der Münzhoheit, die Wert, Gewicht und Aussehen der Münze bestimmt, und dem untergeordneten Münzrecht, das nur die Herstellung der Münzen beinhaltet, manchmal auch das Recht, das Aussehen der Münze zu bestimmen. Ein solches Münzrecht besaßen die Erzbischöfe von Nidaros von 1222 bis 1281 und von 1483 bis 1537, Håkon Magnusson von 1284/1285 bis 1299, als er noch Herzog war, und möglicherweise der Jarl Skule Bårdsson von 1217 bis 1222. Das einheimisch geprägte Münzgeld wurde unter Harald Hardråde (Regierungszeit 1047–1066) Gegenstand staatlicher Kontrolle und Administration, die sich auf die Münzprägung und die Festsetzung des Geldwertes erstreckte. In Norwegen waren Warengeld und Münzgeld lange nebeneinander gebräuchlich.
Bis 1873 galt in Norwegen der Silbermünzfuß.