Prozess Oberkommando der Wehrmacht
Der Prozess Oberkommando der Wehrmacht (OKW-Prozess), in der englischen Originalbezeichnung „The High Command Case“ – Military Tribunal V – Case 12, The United States against Wilhelm Leeb and others, kurz The High Command Case, auch Generalsprozess oder nur Der Fall 12 genannt, war der letzte und neben dem Wilhelmstraßen-Prozess (Case XI) einer der längsten der zwölf Nachfolgeprozesse der Nürnberger Prozesse gegen Verantwortliche des NS-Staates. Drei Angeklagte waren Angehörige des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW), die anderen Armee- und Heeresgruppen-Oberbefehlshaber. Da der Prozess sich nur gegen drei Angehörige des OKW richtete, ist der Kurzname OKW-Prozess eigentlich irreführend, aber er hat sich eingebürgert. Die Anklageschrift wurde am 17. November 1947 eingereicht, die Verhandlungen dauerten von Februar bis Oktober 1948 (169 Prozesstage), das Urteil wurde am 14. April 1949 verkündet. Von den Angeklagten beging der ehemalige Befehlshaber in den Niederlanden, Generaloberst Johannes Blaskowitz, am ersten Verhandlungstag Suizid. Gegen 11 der 14 Angeklagten ergingen Schuldsprüche (zweimal lebenslängliche, sonst zeitliche Haftstrafen).