Observatoire de Lyon

Das Observatoire de Lyon (deutsch Observatorium von Lyon oder Lyon-Observatorium) ist ein professionelles astronomisches Observatorium, dessen historischer Standort sich in Saint-Genis-Laval in der Nähe von Lyon befindet. Es wurde 1878 per Dekret von Präsident Mac Mahon und vom Astronomen Charles Louis François André (1842–1912) gegründet.

Observatoire de Lyon

Fernrohr am Standort Saint-Genis-Laval

Gründung 1878
IAU-Code 513
Typ Sternwarte
Koordinaten 45° 41′ 40,9″ N,  46′ 57″ O
Ort Saint-Genis-Laval
Betreiber Centre de recherche astrophysique de Lyon, Laboratoire de géologie de Lyon
Website Observatoire de Lyon

Heute ist es ein Observatorium für die Wissenschaften des Universums sowie eine interne Schule der Universität Claude Bernard, das Zentrum für Astrophysikalische Forschung von Lyon (Centre de recherche astrophysique de Lyon, CRAL) und das Labor für Geologie von Lyon: Erde, Planeten, Umwelt (Laboratoire de géologie de Lyon : Terre, planètes, environnement, LGL-TPE) umfasst. Die Räumlichkeiten des Observatoriums befinden sich am historischen Standort Saint-Genis-Laval sowie auf den Universitätsgelände von La Doua und Gerland. In den Anfangsjahren erbrachte das Observatorium neben seinen Himmelsbeobachtungen auch einen Zeitdienst für die Stadt Lyon sowie meteorologische Messungen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts untersuchten die dort tätigen Astronomen verschiedene Forschungsgebiete wie veränderliche Sterne, Kometen und die obere Atmosphäre. Zu den Forschern, die am Lyon-Observatoriums einander folgten, zählen insbesondere Jean Dufay, François Gonnessiat, Émile Marchand, Michel Luizet, Marie Bloch, Agop Terzan, Roland Bacon und Hélène Courtois. Der IAU Code ist 513.

Seit den 1980er-Jahren wird von der historischen Stätte aus keine direkte Himmelsbeobachtung zu Forschungszwecken mehr durchgeführt, insbesondere aufgrund der Lichtverschmutzung in der Metropole Lyon. Die Aktivitäten von CRAL konzentrieren sich nun hauptsächlich auf Grundlagenforschung und Instrumentierung: Es leitete insbesondere die Entwicklung von MUSE, einem Weitfeld-3D-Spektrographen, der seit 2014 das Very Large Telescope ausstattet. Das LGL-TPE nimmt seinerseits an mehreren Mars-Erkundungsmissionen teil, beispielsweise am ExoMars-Programm der Europäischen Weltraumorganisation.

Seit dem 21. April 2008 steht das Äquatorialteleskop des Observatoriums, das letzte noch im Originalzustand der Welt, unter Denkmalschutz. Der Rest des Standorts Saint-Genis-Laval und seine Instrumente waren bereits seit dem 9. Mai 2007 Gegenstand der Registrierung.

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