Ochsenstraße
Die Ochsenstraße ist ein historischer Landweg, auf dem Schlachtochsen getrieben wurden. In Norddeutschland stammten die Schlachtochsen aus Jütland und den dänischen Inseln. Sie wurden über die Hansestadt Lübeck und dann weiter über die anderen Hansestädte an der Ostsee getrieben. Wilhelm Abel hat für die im SMA. 15.000 Einwohner der Hansestadt Lübeck errechnet, dass bei einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von etwa 100 kg Ochsenfleisch jährlich 10.0000 Ochsen verzehrt worden sein müssen (bei einem Schlachtgewicht von je rund 150 kg).
Die Ochsen stammten in Süddeutschland aus den Fürstentümern Moldau und Walachei, besonders aber aus dem Königreich Ungarn. Ausgehend vom ungarischen Donauknie bei Gran über Preßburg, Wien, St. Pölten, Enns, Schärding, Passau und Straubing mit einem Abstecher nach Regensburg und Nürnberg wurden die Ochsen getrieben; weiter ging es über Ochsenfurt und Aschaffenburg bis in den Rheingau. Diese Strecke betrug ca. 1200 km und wurde in etwa vier Monaten bewältigt. Ähnliche Viehhandelsrouten bestanden auch Richtung Italien, z. B. nach (Venedig), wobei je nach Einkaufsort diese Viehtriebe zwischen 500 (Ausgangspunkt Plattensee) und 900 (Start in Tyrnau) km zurück legten.