Operation Rolling Thunder
Operation Rolling Thunder (deutsch: Donnergrollen) war die erste große Luftoffensive der amerikanischen und südvietnamesischen Luftwaffe gegen Ziele in Nordvietnam und Laos. Die Bombardierung ausgewählter Ziele sollte die Infiltration nordvietnamesischer Soldaten in den Süden unterbrechen, die Wirtschafts- und Militärmacht des Landes zerstören, dem Saigoner Regime Selbstvertrauen einflößen und Hanoi zur Annahme der amerikanischen Bedingungen zwingen.
Zunächst konzentrierten sich die Angriffe auf Ziele in unmittelbarer Nähe der demilitarisierten Zone, bewegten sich aber im Verlauf des Jahres 1966 schrittweise nach Norden. Auch der sogenannte Hồ-Chí-Minh-Pfad in Laos wurde nach und nach immer stärker bombardiert. Der militärische Nutzen des Bombardements ist umstritten, da Nordvietnam ein agrarisch geprägtes Land war, das kaum über eine nennenswerte Industrie verfügte. Obwohl es Mitte 1966 praktisch keine relevanten Ziele mehr gab, hielten die Amerikaner an der Luftoffensive fest. Der Republik Vietnam gelang es jedoch, die Schäden im eigenen Land zu begrenzen und die taktische Initiative beizubehalten. Nach der Tet-Offensive wurde die Luftoffensive abgebrochen. Die USA und Nordvietnam hatten sich mittlerweile auf Verhandlungen geeinigt, obwohl auf beiden Seiten noch kein echter Wille zu Kompromissen vorhanden war.