Opernball (Haslinger)
Der Roman Opernball von Josef Haslinger erschien 1995 und handelt von einem Anschlag auf den Wiener Opernball, der von einer Gruppe, die mit Neonazis sympathisiert, verübt wird und bei dem tausende Menschen ihr Leben lassen.
Über diese Katastrophe, die Zeit davor sowie die Zeit danach erzählt der Autor abwechselnd aus der Perspektive von hauptsächlich drei Personen:
- Kurt Fraser, Reporter einer privaten Fernsehgesellschaft, der die Liveübertragung vom Opernball leitet
- Fritz Amon, Polizist, der außerhalb der Oper gegen die Demonstranten eingesetzt wird und
- dem „Ingenieur“, einem Mitglied der „Bewegung der Volkstreuen“
Daneben kommen immer wieder auch Claudia Röhler, Hausfrau, und Richard Schmidleitner, Fabrikant, zu Wort.
Kurt Fraser tritt als eigentlicher Autor des Buches auf, die Erzählungen der anderen Personen sind durch Überschriften als transkribierte Bandaufzeichnungen gekennzeichnet. Frasers Erzählung umfasst unter anderem auch, wie er die Interviews mit den anderen Personen führte.
Der Roman fängt zwar mit dem Ereignis selbst an und schildert dann erst, wie es dazu kam, trotzdem ist er nicht als typische Rahmenerzählung zu betrachten.
Es ist auch nicht im epischen Präteritum, sondern im Ton der Wortprotokolle geschrieben, die Fraser aufzeichnet.