Orthosäuren
Die Begriffe Ortho-, Meta- und Para-Säuren prägte Carl Weltzien um 1865. Im Rahmen seiner Arbeiten über Silicate und die entsprechenden Kieselsäuren definiert Weltzin Orthosäuren als diejenigen Säuren, die ebenso viele Wasserstoff- wie Sauerstoffatome enthalten (gilt nur für Si).
Später verallgemeinerte Weltzien den Begriff auf die Säuren anderer Elemente und schlug vor, den Begriff Metasäure für die Gruppe von Säuren zu verwenden, die sich auf eine (intramolekulare) Wasserabspaltung einer mindestens dreibasischen Orthosäure zurückführen lassen. Als Parasäuren bezeichnet er Säuren, die aus zwei- oder mehrbasischen Orthosäuren durch intermolekulare Wasserabspaltung entstehen (Beispiele siehe Originalarbeit).
Er sieht somit Orthosäuren als die Normalform einer Säure, Metasäuren als eine wasserärmere Form und Parasäuren als deren Kondensationsprodukte an.