Ossius von Córdoba
Ossius von Córdoba (auch: Hosius, Hozius, Ossios; * um 257; † 357/358) war über 60 Jahre lang, also mindestens ab ungefähr 297, Bischof von Córdoba. Häufig wird ihm eine wesentliche politische Bedeutung als einflussreicher Berater des römischen Kaisers Konstantin des Großen (regierte 306–337) zugesprochen, die antike Quellenbasis dafür ist jedoch relativ schmal. 324/325 war er im Auftrag dieses Herrschers unterwegs, um im gerade aufkommenden Arianischen Streit zu vermitteln, und leitete 325 das Erste Konzil von Nicäa. Dabei nahm er eine den Arianismus ablehnende Haltung ein, wie auch 343 beim Konzil von Serdica, das ebenfalls unter seinem Vorsitz tagte. Folgerichtig kam es unter der Alleinherrschaft des arianerfreundlichen Kaisers Constantius II. ab 350 zu Konflikten mit diesem. Auf der Synode von Sirmium 357 unterzeichnete Ossius schließlich einen Beschluss, der die arianische Vorstellung der Unterordnung Christi unter Gott festlegte. Nicht klar ist, ob er von seinen früheren Überzeugungen unter politischem Druck, persönlichem Zwang oder aus Pragmatismus abwich. In seinen letzten Lebensjahrzehnten gehörte er zu den angesehensten Bischöfen des römischen Reiches, wofür neben seinem (Dienst-)Alter auch sein Bekennertum während der Christenverfolgungen in jungen Jahren verantwortlich war.
Ossius wird von der orthodoxen Kirche als „Ossius der Bekenner“ als Heiliger verehrt, jedoch nicht von der katholischen Kirche. Sein Gedenktag in der orthodoxen Kirche ist der 27. August.