Osteotomie

Die Osteotomie (von griechisch ὀστέον „Knochen“ und τομή „Schnitt“) bezeichnet ein seit etwa 1825 in der Chirurgie angewandtes Operationsverfahren, bei dem ein oder mehrere Knochen gezielt durchtrennt werden.

Angewandt werden Osteotomien beispielsweise um Fehlstellungen wie unphysiologische Beinachsen (O- bzw. X-Beine) oder Hüftfehlstellungen (angeborene Hüftluxationen) zu korrigieren. Hierbei wird dann von einer Umstellungs-Osteotomie oder Korrekturosteotomie gesprochen. Der Osteotomie folgt dabei in der Regel eine Osteosynthese, oft als Plattenosteosynthese ausgeführt, um die durchtrennten Knochenteile in der neuen, gewünschten Position wieder zu fixieren.

Darüber hinaus finden Osteotomien auch in vielen anderen Bereichen Anwendung, z. B. in der zahnärztlichen Chirurgie als „Zahnosteotomie“ (beim Entfernen von Weisheitszähnen) oder in der Kieferchirurgie als Kieferosteotomie (Umstellung der Kieferknochen).

Oftmals werden Osteotomien auch notwendig, um einen operativen Zugang zu tiefer gelegenen Organen zu erhalten. Dies betrifft etwa die Osteotomie des Brustbeins oder von Rippen für herzchirurgische oder lungenchirurgische Eingriffe. In der Orthopädie ist die Osteotomie des Innenknöchels bekannt, um einen besseren Zugang zum Sprungbein zu erhalten, oder des Trochanter major am Oberschenkel, um besonders bei Revisions-Hüftprothesen einen besseren Zugang zur Hüftpfanne zu erhalten. Auch bei Osteotomien im Rahmen eines operativen Zugangsweges erfolgt abschließend im Normalfall eine Osteosynthese, am Trochanter major oft als Drahtcerclage ausgeführt.

Um die Operation besser planen und besonders bei komplexen Osteotomien die bestmögliche Position während der Operation gezielt erreichen zu können, können auch im 3D-Drucker hergestellte patientenindividuelle Schablonen und Halterungen eingesetzt werden. Hierfür braucht es allerdings eine 3D-Rekonstruktion anhand eines Dünnschicht-CT.

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