Palästinenser
Die Palästinenser (arabisch فلسطينيون, DMG Filasṭīnīyūn, von altgriechisch Παλαιστίνη Palaistínē, arabisch فلسطين, DMG Falasṭīn oder Filasṭīn ) sind ein arabisches Volk.
Als Palästinenser galten ursprünglich alle Bewohner im gesamten Völkerbundsmandat für Palästina. Heute wird diese Bezeichnung vor allem für die Arabisch sprechenden Bewohner im Westjordanland und dem Gazastreifen sowie für in anderen Ländern lebende Angehörige gebraucht. Das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat 5,9 Millionen Palästinenser registriert, obwohl die Gesamtzahl vermutlich höher ist. Es gibt schätzungsweise 14,3 Millionen Palästinenser weltweit. In Jordanien leben rund drei Millionen Palästinenser. Palästinenser in Jordanien leben überwiegend im Nordwesten des Landes, hauptsächlich in der Umgebung von Amman, Zarqa und Irbid. Ungefähr 1,8 Millionen Palästinenser machen rund 20,8 Prozent der israelischen Bevölkerung aus. Ihre Bevölkerung wächst jedoch schneller als die Gesamtbevölkerung. Obwohl die Mehrheit Muslime sind, gibt es neben Drusen auch eine beträchtliche Minderheit palästinensischer Christen. Im Libanon gibt es fast 488.000 palästinensische Flüchtlinge, die keine Staatsbürger werden können und die nur sehr begrenzten Zugang zur öffentlicher Gesundheitsversorgung, Bildung oder der formellen Wirtschaft haben.
Araber mit israelischen Bürgerrechten werden oft als israelische Palästinenser oder als arabische Israelis bezeichnet. Von offizieller Seite wird in Israel der zweite Begriff bevorzugt und Palästinenser vorwiegend für die Bürger der Autonomiegebiete verwendet.
Bis heute definiert UNRWA einen Teil des palästinensischen Volkes als Flüchtlinge, weil der Status „Palästina-Flüchtling“ („palestine refugee“) in väterlicher Linie vererbt wird. Drusen wie auch Teile der Beduinen aus der Region Palästina, die heute überwiegend in Israel leben, zählen sich nicht zu den Palästinensern bzw. werden von israelisch-staatlicher Seite nicht dazu gezählt.
Die meisten arabischen Palästinenser in den Palästinensischen Gebieten sind Muslime schafiitischer Richtung. Nach überdurchschnittlicher Auswanderung und Vertreibungen seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Minderheit der Christen von etwa 15 % auf 1,5 % geschrumpft. Innerhalb der Grenzen Israels (einschließlich der seit 1967 von Israel besetzten Teile Jerusalems) betrug der Anteil der Christen an der arabischen Bevölkerung (einschließlich Drusen) 2008 8 %, gegenüber 21 % im Jahr 1950. Die palästinensischen Christen gehören vorwiegend der Orthodoxen Kirche (Patriarchat von Jerusalem) an.