Panbabylonismus

Der Panbabylonismus war eine Strömung innerhalb der deutschen Altorientalistik Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Als ihre Hauptvertreter gelten Hugo Winckler, Fritz Hommel, Eduard Stucken und Alfred Jeremias. Teilweise, jedoch nicht in allen Punkten, schlossen sich ihnen Friedrich Delitzsch, Peter Jensen und Carl Bezold an.

Die ideologisch-wissenschaftliche Strömung des Panbabylonismus fußte auf der Annahme, dass sich ab dem ersten Drittel des 2. Jahrtausends v. Chr. eine in astralmythischer Gestalt auftretende altorientalische Lehre von Mesopotamien aus über die gesamte Erde verbreitete. Diese kosmologisch-spekulative „Gestirnlehre“ habe andere Kulturen geistig beeinflusst und in ihnen verschiedene Ausprägungen gefunden. So zeigten Kulturen in Ägypten, Alt-Arabien, Elam und Iran, Persien, Indien, China, dem mykenischen Griechenland, Etrurien, Altamerika und dem prähistorischen Europa die gleichen Grundlagen des Geisteslebens, wie sie in Babylon in verhältnismäßig ältester Zeit und in klarster Entwicklung vorgelegen hätten.

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