Panpsychismus

Panpsychismus (von altgriech. πᾶν pan „alles“ und ψυχή psyche „Seele“) ist eine metaphysische Theorie, der zufolge alle existenten (und nicht auf anderes reduzierbaren) Objekte geistige Eigenschaften besitzen.

Der Panpsychismus bietet einen Lösungsvorschlag für das sogenannte „Leib-Seele-Problem“, das sich mit dem Verhältnis von Materie und Geist beschäftigt. Panpsychisten gehen davon aus, dass sich geistige Eigenschaften im Laufe der Zeit bis hin zum Bewusstsein entwickelt haben. Dualisten behaupten, dass der Geist nicht aus der Materie hervorgehen kann und prinzipiell von anderer Art ist als die Materie. Materialisten hingegen behaupten, dass mentale oder geistige Eigenschaften nichts anderes sind als „Nebenprodukte“ oder Funktionen komplexer materieller Systeme. Panpsychisten verneinen die dualistische Trennung von Geist und Materie. Sie verneinen aber auch die These, dass mentale Eigenschaften aus rein materiellen Dingen plötzlich und unvermittelt als emergente Eigenschaften hervorgehen können. Für Panpsychisten ist die Entwicklung des bewussten Erlebens und jeglicher geistiger Phänomene nur dann erklärbar, wenn deren Vorstufen schon in die Grundstruktur der materiellen Welt integriert sind. Solche Vorstufen geistiger Eigenschaften werden oft „proto-mentale“ Eigenschaften genannt. Der zeitgenössische Panpsychismus behauptet jedoch nicht, dass beispielsweise Atome oder Bakterien bereits Schmerzen oder ähnliche Bewusstseinszustände erleben können oder dass alle Dinge eine menschenähnliche Seele haben, wie es im (religiösen) Animismus der Fall ist.

Werden Geist und Materie des Universums mit Gott gleichgesetzt, spricht man von Pantheismus.

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