Paradox der Hässlichkeit
Der Begriff Paradox der Hässlichkeit geht auf den Philosophen Nelson Goodman zurück.
Es handelt sich um das Phänomen, dass Gegenstände und Kunstwerke, die nach üblichen ästhetischen Maßstäben als „unschön“ oder „hässlich“ empfunden werden müssten, durchaus einen ästhetischen Reiz ausüben können. Dieses Paradoxon zeigt sich in Ausdrücken wie „schaurig-schön“ sowie in ästhetischen Urteilen wie: „Mir gefällt das Schräge in dieser Musik“ oder „Gerade die Brüche und Asymmetrien in dem Design gefallen mir“. Das Paradox der Hässlichkeit beschreibt zugleich den umgekehrten Fall, dass bestimmte Dinge, die sich durch bestimmte „schöne“ Merkmale auszeichnen, als „kitschig“, „glatt“ oder „ästhetisch aufdringlich“ empfunden werden: „Sie sind zu schön, um (wirklich) schön zu sein“.
Andere Betrachtungsweisen beziehen sich auf Photographien schwerst Behinderter oder Verstümmelter, Musik bar jedes Rhythmus und viele diverse Bücher und Filme, die mit der Schilderung erschreckender Szenarien verstören sollen. Zunächst ist das Hässliche dabei als Gegensatz zum Schönen zu betrachten, es ist verunsichernd, beunruhigend, störend, abstoßend und chaotisch. Solche Assoziationen sind vererbt, teilweise werden sie auch angeeignet. Als Musterbeispiel der operanten Konditionierung seien hier Kriegsveteranen genannt, die Feuerwerk, welches schön ist, trotzdem erschreckt und zusammenfahren lässt, da sie mit dem Knallen die Schüsse aus ihrer Kriegszeit verbinden.