Paramachairodus
Paramachairodus ist eine Gattung der ausgestorbenen Säbelzahnkatzen (Machairodontinae), die im späten Miozän Eurasiens lebte. Lange war sie nur durch wenige Knochen- und Zahnfragmente bekannt, doch in jüngerer Zeit wurden zahlreiche fossile Reste entdeckt, darunter auch vollständige Schädel in Cerro Batallones, einer spätmiozänen Fundstätte bei Madrid. Zwei leopardengroße Arten, Paramachairodus ogygia (MN 9-10) und Paramachairodus orientalis (MN 11-13) sind bekannt. Eine dritte Art, Paramachairodus maximiliani, wird von den meisten Autoren als Synonym von Paramachairodus orientalis aufgefasst.
Paramachairodus | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
oberes Miozän | ||||||||||||
ca. 11 bis 5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Paramachairodus | ||||||||||||
Pilgrim, 1913 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
|
Reste von Paramachairodus ogygia – nach anderer Schreibweise auch Paramachairodus ogygius – wurden bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Ablagerungen des Ur-Rheins bei Eppelsheim in Rheinhessen, entdeckt. Die rund zehn Millionen Jahre alten Ablagerungen des Ur-Rheins bezeichnet man als Dinotheriensande, weil sie oft Zähne und Knochen des Rüsseltieres Deinotherium giganteum enthalten.
Die Originalfunde, nach denen der Paläontologe Johann Jakob Kaup die Art Paramachairodus ogygia erstmals beschrieb, werden noch heute im Hessischen Landesmuseum Darmstadt aufbewahrt. Paramachairodus ogygia rechnet man neuerdings zu den Dolchzahnkatzen (dirk-toothed cats). Diese Raubkatze erreichte eine Schulterhöhe von etwa 58 Zentimetern, eine Kopfrumpflänge von ca. 1,20 Meter und ein Gewicht zwischen 28 und 65 Kilogramm. Sie war offenbar ein agiler Kletterer und Jäger.
Mittlerweile wird die Art P. ogygia einer anderen Gattung zugeordnet und heißt demnach Promegantereon ogygia.