Paraneoplastisches Syndrom

Als paraneoplastisches Syndrom oder Paraneoplasie (von altgriechisch παρά para ‚neben‘ und Neoplasie ‚Neubildung‘) werden verschiedene Symptome bezeichnet, die im Rahmen einer Krebserkrankung (Neoplasie) auftreten können, aber nicht infolge lokaler Raumforderung oder Gewebszerstörung durch den Tumor oder dessen Metastasen entstehen.

Klassifikation nach ICD-10
C80 Bösartige Neubildung ohne Angabe der Lokalisation
Paraneoplastisches Syndrom
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die klinischen Bilder paraneoplastischer Syndrome sind vielfältig. Neben allgemeinen Symptomen wie Abmagerung (Tumorkachexie), Körperüberwärmung (Hyperthermie) oder Blutgerinnungsneigung (Thrombose) können spezielle Funktionsstörungen unterschiedlicher Organe auftreten. Sie können Folge einer durch den Krebs verursachten Immunreaktion des Körpers sein, oder werden durch Botenstoffe wie Zytokine und Hormone verursacht, die das Tumorgewebe bildet und freisetzt.

Organsysteme, deren Tumoren häufiger zu paraneoplastischen Syndromen führen, sind die endokrinen Drüsen (endokrinologische Paraneoplasie), das Nervensystem (neurologische Paraneoplasie), die Haut (kutane Paraneoplasie), die Gelenke, das blutbildende System und das Gerinnungssystem. Krebserkrankungen, bei denen häufiger ein paraneoplastisches Syndrom auftritt, sind beispielsweise kleinzelliges Bronchialkarzinom, Brustkrebs, Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane oder Blutkrebs. Einige Paraneoplasien zeigen ein klinisches Bild, das praktisch nur bei bösartigen Tumorvarianten, Malignomen, beobachtet wird, und geben daher Anlass für eine sofortige Tumorsuche.

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