Parlamentswahl in Indien 1989
Die Parlamentswahl in Indien 1989 fand am 22. und 26. November 1989 statt. Gewählt wurden 529 Abgeordnete für das indische Parlament, die Lok Sabha. Die bisher regierende Kongresspartei unter Premierminister Rajiv Gandhi verlor im Vergleich zur letzten Wahl fast 10 % der Stimmen und die absolute Mehrheit der Parlamentssitze. Infolge der Wahl wurde eine Regierung unter Führung der erst ein Jahr zuvor gegründeten Janata Dal gebildet.
Die Wahl 1989 markiert den Beginn einer Periode der relativen Instabilität in der indischen Parteipolitik. Erstmals war es trotz des Mehrheitswahlrechts keiner Partei gelungen, die absolute Mehrheit der Parlamentssitze zu erringen. Dies setzte sich auch bei den folgenden Wahlen fort. Der Stimmenanteil der Kongresspartei nahm tendenziell immer weiter ab und auf der anderen Seite zeigte sich eine zunehmende Zersplitterung des Parteienspektrums, was in der Summe zu instabilen Regierungen führte. In den 11 Jahren von 1989 bis 1999 gab es daher insgesamt fünf Parlamentswahlen.