Parlamentswahl in Südafrika 1999
Südafrikas zweite, für alle Bürger des Landes zugängliche (also nicht unter den konstitutionellen Bedingungen der Apartheid abgehaltene) Parlamentswahl 1999, fand am 6. Juni 1999 statt und wurde vom African National Congress (ANC) gewonnen, der die Zahl seiner Sitze um 14 steigerte. Der ANC hatte die vorangegangene Wahl am 27. April 1994 ebenfalls mit absoluter Mehrheit gewonnen und danach Nelson Mandela zum Präsidenten Südafrikas gewählt. Mandela (* 1918) hatte zu keiner Zeit eine zweite Amtszeit geplant; er hielt am 29. März 1999 seine Abschiedsrede und setzte sich danach zur Ruhe.
Bemerkenswert war der Kollaps der Nuwe Nasionale Party, vormals Nasionale Party (NP), die ohne den ehemaligen Präsidenten Frederik Willem de Klerk mehr als die Hälfte ihrer Anhänger verlor. Größte Oppositionspartei wurde die liberale Democratic Party, nachdem sie aus den Wahlen von 1994 nur als fünftstärkste Partei hervorgegangen war. Die Zahl der in der Nationalversammlung vertretenen Parteien erhöhte sich auf 13. Die Partei United Democratic Movement, die gemeinsam vom ehemaligen NP-Mitglied Roelf Meyer und vom ehemaligen ANC-Mitglied Bantu Holomisa angeführt wurde, war dabei mit 14 errungenen Sitzen die erfolgreichste der neu angetretenen Parteien.
Außerdem wurden die neun Provinzversammlungen (Provincial legislatures) neu gewählt.