Patriotismus (Kurzgeschichte)

Patriotismus (憂国, Yūkoku) ist eine am 15. Dezember 1960 veröffentlichte Kurzgeschichte des japanischen Schriftstellers Yukio Mishima. Sie erschien ursprünglich in der Winterausgabe des Shōsetsu Chūōkōron beim Chūōkōron-Shinsha-Verlag und wurde am 30. Januar 1961 in der Kurzgeschichtensammlung Sutā zusammen mit Stern und Drei Millionen Yen bei Shinchosha wiederveröffentlicht.

Mishima wurde zu der Erzählung durch die Großdemonstrationen gegen den kontroversen Ampo-Vertrag inspiriert, welche er durch linksradikale Gruppierungen wie die Zengakuren unterlaufen sah. Sie handelt von Shinji Takeyama, einem jungen Leutnant der Kaiserlichen Japanischen Armee, der sich nach dem Putschversuch in Japan vom 26. Februar 1936 dazu genötigt fühlt, mit seiner frischen Ehefrau Reiko ritualisierten Suizid zu begehen. Sein Suizid zeigt seine Aufopferung für sein Land und seine Prinzipien – seinen Patriotismus.

Die selbsttötende Handlung und die ihnen obliegenden Todesschmerzen werden über mehrere Seiten im feinsten Detail beschrieben. Gleichzeitig lenkt Mishima laufend das Augenmerk des Lesers auf die Schönheit des Momentes und umschreibt die brutale Handlung mit poetischer, schöner Prosa.

Die Erzählung bezeichnete Mishima als seine eigene „Lieblingsgeschichte.“ Im Jahr 1966 verfilmte er diese unter demselben Namen, die Hauptrolle des Leutnants Shinji spielte er selbst. Patriotismus gewann den 2. Platz auf dem International Short Film Festival in Tours im Januar 1966. Im Jahr 2006 wurde er in die Criterion Collection aufgenommen.

Patriotismus ist Mishimas bekannteste Kurzgeschichte und gilt als Meisterwerk der Nachkriegsliteratur. Insbesondere im Hinblick auf seinen eigenen ritualisierten Suizid im Jahr 1970 ist die Erzählung bis heute regelmäßig Gegenstand von Diskussionen und Analysen.

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