Pelzkonfektion
Als Pelzkonfektion werden zum Verkauf fertig gearbeitete Pelzbekleidungsstücke bezeichnet, im engeren Sinn die von Pelzkonfektionären oder anderen Großhandels-Vertriebsformen für den Einzelhandel angebotene Pelzbekleidung.
Das Pelzlexikon von 1950 definierte „Konfektionieren“ aus der Sicht des handwerklichen Kürschners: „Das Wort bedeutet soviel wie anfertigen und doch unterscheiden wir in der Pelzwirtschaft zwischen Kürschnerware und Konfektion. Letztere ist mehr Schablonenarbeit für Pelzhandelsgeschäfte, Warenhäuser etc., die von Konfektionsgrossisten oder Pelzgrossisten beliefert werden. Der Kürschner hingegen wird für seine Detailkundschaft individueller schaffen und den Zug ins allgemeine, massenhafte, vermeiden. Darin besteht der wesentliche Unterschied zwischen Kürschnerware und Konfektionieren“.
Die Branche der Pelzkonfektion, eine Sparte der Rauchwarenwirtschaft, beschäftigt sich mit der Herstellung fertiger Pelzbekleidung aus einzelnen Fellen und Halbfertigprodukten und deren Vertrieb als Großhandel. Der Unterschied einer industriellen Pelzfertigung besteht weniger in den dazu notwendigen Tätigkeiten, die weitgehend die gleichen wie beim klassischen Kürschnerhandwerk sind. Der Unterschied liegt mehr in der industriellen Aufteilung der einzelnen Arbeitsschritte, den höheren Produktionszahlen, insgesamt und vom gleichen Modell, sowie eventuell in einem weniger großen Anspruch an handwerkliche Feinheiten der Verarbeitung. Eine Spezialisierung innerhalb der Konfektionsfirmen fand im Wesentlichen zwischen den Herstellern von Pelzmänteln, Pelzjacken und ähnlichen größeren Pelzbekleidungsstücken und denen von Pelzkopfbedeckungen statt, wobei letztere auch andere Pelzkleinteile herstellten und vertrieben. Stoffmäntel mit Pelzbesatz gehörten ebenfalls zum Angebot mancher Pelzkonfektionsfirmen. Kaufhaus- und Textilketten ließen sie, soweit angeboten, jedoch großteils im Eigenauftrag bei Zwischenmeistern herstellen.