Perinealhernie
Eine Perinealhernie (Hernia perinealis, Synonyme: Dammbruch, Mittelfleischbruch) ist ein Vorfall von Baucheingeweiden durch die Körperwand – in der Medizin als Bruch oder Hernie bezeichnet – im Bereich des Damms (lateinisch Perineum). Beim Menschen ist eine Perinealhernie vor allem eine relativ seltene Komplikation nach Operationen im Dammbereich. Bei Hunden kommt sie dagegen aus bislang ungeklärter Ursache häufig vor und tritt vor allem bei unkastrierten älteren Rüden auf. Bei anderen Tieren ist eine Perinealhernie äußerst selten.
Eine Perinealhernie entsteht durch das Nachlassen der Stabilität des Beckenbodens (lateinisch Diaphragma pelvis), bei vierfüßigen Tieren als Beckenausgang bezeichnet, so dass es infolge des Bauchinnendrucks zur Aussackung des Bauchfells kommt. Der so entstehende Bruchsack wölbt sich seitlich-unterhalb des Anus hervor. In ihm befindet sich meist Fett, aber auch innere Organe wie großes Netz, Darmteile, Prostata oder Harnblase können vorfallen. Eine Perinealhernie kann ein- oder beidseitig auftreten. Betroffene Hunde zeigen starken Kotdrang sowie Schwierigkeiten und Schmerzen beim Kotabsatz. Beim Vorfall der Harnblase kann eine lebensbedrohliche Harnverhaltung dazukommen. Die Behandlung erfolgt operativ.